Die AIBM-Tagung in Stuttgart (Deutschland)

Diese Meldung erreichte uns von der RISM-Zentrealredaktion:

Wir haben gerade unsere Praktikantin Anne-Marie Wurster verabschiedet, die uns fünf Wochen hier in der RISM Zentralredaktion in Frankfurt unterstützte. Anschließend hat Anne-Marie an der AIBM-Tagung in Stuttgart teilgenommen. Sie hat ihre Eindrücke aus Stuttgart hier zusammengefasst:

Anne-Marie Wurster

Stuttgart Bibliothek

Die Teilnahme an der Fachtagung für Musikbibliothekare aus dem gesamten deutschsprachigen Raum war nicht nur ein Highlight meines Praktikums, sondern bildete auch dessen stimmigen Abschluss. Zuerst stellte sich hier die Stadt Stuttgart mit ihrem reichen Musikleben dar, unter anderem durch Beiträge der Stuttgarter Staatsoper, der Hymnus Chorknaben, das Integrationsprojekt Labyrinth und das Musiklabel TACET. Auch das Studium des Bibliotheks- und Informationsmanagement an der Hochschule der Medien Stuttgart sowie die dortigen Möglichkeiten zur Weiterqualifizierung im Bereich der Musikbibliotheken wurden vorgestellt. Im abwechslungsreichen Tagungsprogramm waren öffentliche und wissenschaftliche Musikbibliotheken, Musikhochschul-, Rundfunk- und Orchesterbibliotheken vertreten. Mitarbeiter berichteten aus ihrem täglichen Geschehen und stellten beispielsweise Ansätze zur Inklusion von Blinden und Senioren in den Bibliotheksbetrieb vor.

Im Bereich der wissenschaftlichen Bibliotheken wurden vor allem Digitalisierungsprojekte vorgestellt, etwa das tiefenerschließende Detmold Hoftheater-Projekt, das Dresdener Digitalisierungsprojekt Hofkirche & Königliche Privat-Musikaliensammlung und das digitale Verzeichnis der deutschsprachigen Liedflugschriften, an dem Bibliotheken aus Berlin, Freiburg und Wien beteiligt sind. Dies ist auch für RISM von Bedeutung, denn hier besteht die Möglichkeit zu fruchtbaren Kooperationen. Das Dresdener Projekt arbeitet bereits mit Kallisto, sodass auch der RISM-OPAC von den vielen neuen Incipits, Personendatensätzen und Schriftproben profitiert. Das Detmolder Projekt nutzt bereits vorhandene RISM-Datensätze für seine Zwecke, erstellt dann aber ein eigenes, viel weiter reichendes Netzwerk, welches auch Gagen, Aufführungsdaten, einzelne Stimmen aus einer Partitur und Ähnliches erfasst. Im weiteren Verlauf ist geplant, die RISM-Daten zu erweitern und zu verfeinern. Eine präzise und detaillierte Katalogisierung schon in der Bibliothek kann das Anwachsen der RISM-Datenbanken beschleunigen und diese inhaltlich verbessern, das wurde mir in dieser Sitzung sehr klar.

Die Tagung schloss ihr öffentliches Programm mit einem intensiven Block zur Umstellung in der Katalogisierung von RAK auf RDA. Neu ist, dass RDA konsequent zwischen der Manifestation, also der physischen Erscheinung eines Titels und dem Werk an sich, also der geistigen Schöpfung an sich unabhängig von einem materiellen Medium unterscheidet. Hinzu kommt die Ebene der Expression, welche Interpreten oder Übersetzer erfasst. Derzeit läuft ein umfangreiches Schulungsprogramm zu RDA durch die Deutsche Nationalbibliothek (DNB). Auch ein spezielles Modul für Musikbibliotheken ist vorhanden. Vor allem die öffentlichen Musikbibliotheken sehen allerdings noch einige Schwierigkeiten, etwa im Hinblick auf die Erfassung musikalischer Gattungsbegriffe. Die DNB versicherte jedoch, dass in den kritisierten Bereichen noch nachgebessert wird. Die DNB selbst wird ab dem 1. Oktober 2015 ausschließlich nach RDA katalogisieren.

In den Pausen und bei einem Empfang bestand außerdem auch die Gelegenheit, mit Menschen aus den unterschiedlichsten Bibliotheken und Fachbereichen ins Gespräch zu kommen. Die angenehme, offene Atmosphäre hat mich hier sehr positiv überrascht und ich konnte einige interessante Kontakte knüpfen.

Die Teilnahme an dieser Fachtagung für Musikbibliothekare aus dem gesamten deutschsprachigen Raum war nicht nur ein Highlight meines Praktikums, sondern bildete auch dessen stimmigen Abschluss. Zuerst stellte sich hier die Stadt Stuttgart mit ihrem reichen Musikleben dar, unter anderem durch Beiträge der Stuttgarter Staatsoper, der Hymnus Chorknaben, das Integrationsprojekt Labyrinth und das Musiklabel TACET. Auch das Studium des Bibliotheks- und Informationsmanagement an der Hochschule der Medien Stuttgart sowie die dortigen Möglichkeiten zur Weiterqualifizierung im Bereich der Musikbibliotheken wurden vorgestellt. Im abwechslungsreichen Tagungsprogramm waren öffentliche und wissenschaftliche Musikbibliotheken, Musikhochschul-, Rundfunk- und Orchesterbibliotheken vertreten. Mitarbeiter berichteten aus ihrem täglichen Geschehen und stellten beispielsweise Ansätze zur Inklusion von Blinden und Senioren in den Bibliotheksbetrieb vor.

 

Im Bereich der wissenschaftlichen Bibliotheken wurden vor allem Digitalisierungsprojekte vorgestellt, etwa das tiefenerschließende Detmold Hoftheater-Projekt, das Dresdener Digitalisierungsprojekt Hofkirche & Königliche Privat-Musikaliensammlung und das digitale Verzeichnis der deutschsprachigen Liedflugschriften, an dem Bibliotheken aus Berlin, Freiburg und Wien beteiligt sind. Dies ist auch für RISM von Bedeutung, denn hier besteht die Möglichkeit zu fruchtbaren Kooperationen. Das Dresdener Projekt arbeitet bereits mit Kallisto, sodass auch der RISM-OPAC von den vielen neuen Incipits, Personendatensätzen und Schriftproben profitiert. Das Detmolder Projekt nutzt bereits vorhandene RISM-Datensätze für seine Zwecke, erstellt dann aber ein eigenes, viel weiter reichendes Netzwerk, welches auch Gagen, Aufführungsdaten, einzelne Stimmen aus einer Partitur und Ähnliches erfasst. Im weiteren Verlauf ist geplant, die RISM-Daten zu erweitern und zu verfeinern. Eine präzise und detaillierte Katalogisierung schon in der Bibliothek kann das Anwachsen der RISM-Datenbanken beschleunigen und diese inhaltlich verbessern, das wurde mir in dieser Sitzung sehr klar.

 

Die Tagung schloss ihr öffentliches Programm mit einem intensiven Block zur Umstellung in der Katalogisierung von RAK auf RDA. Neu ist, dass RDA konsequent zwischen der Manifestation, also der physischen Erscheinung eines Titels und dem Werk an sich, also der geistigen Schöpfung an sich unabhängig von einem materiellen Medium unterscheidet. Hinzu kommt die Ebene der Expression, welche Interpreten oder Übersetzer erfasst. Derzeit läuft ein umfangreiches Schulungsprogramm zu RDA durch die Deutsche Nationalbibliothek (DNB). Auch ein spezielles Modul für Musikbibliotheken ist vorhanden. Vor allem die öffentlichen Musikbibliotheken sehen allerdings noch einige Schwierigkeiten, etwa im Hinblick auf die Erfassung musikalischer Gattungsbegriffe. Die DNB versicherte jedoch, dass in den kritisierten Bereichen noch nachgebessert wird. Die DNB selbst wird ab dem 1. Oktober 2015 ausschließlich nach RDA katalogisieren.

 

In den Pausen und bei einem Empfang bestand außerdem auch die Gelegenheit, mit Menschen aus den unterschiedlichsten Bibliotheken und Fachbereichen ins Gespräch zu kommen. Die angenehme, offene Atmosphäre hat mich hier sehr positiv überrascht und ich konnte einige interessante Kontakte knüpfen.

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Die Teilnahme an dieser Fachtagung für Musikbibliothekare aus dem gesamten deutschsprachigen Raum war nicht nur ein Highlight meines Praktikums, sondern bildete auch dessen stimmigen Abschluss. Zuerst stellte sich hier die Stadt Stuttgart mit ihrem reichen Musikleben dar, unter anderem durch Beiträge der Stuttgarter Staatsoper, der Hymnus Chorknaben, das Integrationsprojekt Labyrinth und das Musiklabel TACET. Auch das Studium des Bibliotheks- und Informationsmanagement an der Hochschule der Medien Stuttgart sowie die dortigen Möglichkeiten zur Weiterqualifizierung im Bereich der Musikbibliotheken wurden vorgestellt. Im abwechslungsreichen Tagungsprogramm waren öffentliche und wissenschaftliche Musikbibliotheken, Musikhochschul-, Rundfunk- und Orchesterbibliotheken vertreten. Mitarbeiter berichteten aus ihrem täglichen Geschehen und stellten beispielsweise Ansätze zur Inklusion von Blinden und Senioren in den Bibliotheksbetrieb vor.

 

Im Bereich der wissenschaftlichen Bibliotheken wurden vor allem Digitalisierungsprojekte vorgestellt, etwa das tiefenerschließende Detmold Hoftheater-Projekt, das Dresdener Digitalisierungsprojekt Hofkirche & Königliche Privat-Musikaliensammlung und das digitale Verzeichnis der deutschsprachigen Liedflugschriften, an dem Bibliotheken aus Berlin, Freiburg und Wien beteiligt sind. Dies ist auch für RISM von Bedeutung, denn hier besteht die Möglichkeit zu fruchtbaren Kooperationen. Das Dresdener Projekt arbeitet bereits mit Kallisto, sodass auch der RISM-OPAC von den vielen neuen Incipits, Personendatensätzen und Schriftproben profitiert. Das Detmolder Projekt nutzt bereits vorhandene RISM-Datensätze für seine Zwecke, erstellt dann aber ein eigenes, viel weiter reichendes Netzwerk, welches auch Gagen, Aufführungsdaten, einzelne Stimmen aus einer Partitur und Ähnliches erfasst. Im weiteren Verlauf ist geplant, die RISM-Daten zu erweitern und zu verfeinern. Eine präzise und detaillierte Katalogisierung schon in der Bibliothek kann das Anwachsen der RISM-Datenbanken beschleunigen und diese inhaltlich verbessern, das wurde mir in dieser Sitzung sehr klar.

 

Die Tagung schloss ihr öffentliches Programm mit einem intensiven Block zur Umstellung in der Katalogisierung von RAK auf RDA. Neu ist, dass RDA konsequent zwischen der Manifestation, also der physischen Erscheinung eines Titels und dem Werk an sich, also der geistigen Schöpfung an sich unabhängig von einem materiellen Medium unterscheidet. Hinzu kommt die Ebene der Expression, welche Interpreten oder Übersetzer erfasst. Derzeit läuft ein umfangreiches Schulungsprogramm zu RDA durch die Deutsche Nationalbibliothek (DNB). Auch ein spezielles Modul für Musikbibliotheken ist vorhanden. Vor allem die öffentlichen Musikbibliotheken sehen allerdings noch einige Schwierigkeiten, etwa im Hinblick auf die Erfassung musikalischer Gattungsbegriffe. Die DNB versicherte jedoch, dass in den kritisierten Bereichen noch nachgebessert wird. Die DNB selbst wird ab dem 1. Oktober 2015 ausschließlich nach RDA katalogisieren.

 

In den Pausen und bei einem Empfang bestand außerdem auch die Gelegenheit, mit Menschen aus den unterschiedlichsten Bibliotheken und Fachbereichen ins Gespräch zu kommen. Die angenehme, offene Atmosphäre hat mich hier sehr positiv überrascht und ich konnte einige interessante Kontakte knüpfen.

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