The next Congress Diary from Prague is by Jutta Lambrecht, Westdeutscher Rundfunk (WDR) Köln:
Wie immer war der Mittwochnachmittag Exkursionen vorbehalten, und wir entschieden uns für die einzige angebotene Bustour, nach Vysoká u Příbrame, 70 km südwestlich von Prag, zum Sommerhaus von Antonín Dvořák, in dem er und seine Familie viele Sommer verbrachten.
Mit David R. Beveridge, der unterwegs in den Bus stieg, hatten wir einen sachkundigen Führer. Wie immer bei den Mittwochsausflügen gab es eine kleine Überraschung: Die Straße war plötzlich wegen Bauarbeiten gesperrt und nach einem längeren Telefonat musste etwas improvisiert und der Ablauf kurzerhand umgestellt werden. Ein kurzer Fußmarsch über einen regennassen (!) Weg führte zur „Villa Rusalka“, die sich immer noch im Familienbesitz befindet. Hier erwartete uns Petr Dvořák, der Urenkel des Komponisten. Im Häuschen selbst, das wir nur in kleinen Gruppen betreten konnten, und im wunderschönen Garten schien die Zeit stehengeblieben zu sein. Selbst der Gartentisch, an dem viele der Kompositionen Dvořáks entstanden sind, war noch erhalten. Nur die Bäume, die Dvořák selbst gepflanzt hatte, sind in der Zwischenzeit etwas gewachsen. Da der Ort ca. 600 m über dem Meeresspiegel liegt, wehte dort eine frische Brise, einige KollegInnen fröstelten sogar.
Die Antonín Dvořák-Gedenkstätte befindet unweit in einem Schloss, das Dvořáks Schwager Graf Václav Kounic erbauen ließ. Hier erwartete uns ein kleines Konzert mit Werken für Violoncello und Klavier von Dvořák, Veit und Dotzauer. Eine Führung durch die Dauerausstellung und die neue Wechselausstellung (viel Rusalka!) schloss sich an – die brauchte man auch, denn die Beschriftung der Exponate war ausschließlich in tschechischer Sprache. Nähere Informationen:
Es blieb noch Zeit für einen kurzen Abstecher in den riesigen Park, und dann ging’s zurück. Unterwegs wurde mit großem Applaus unser Cicerone abgesetzt, und nach fast 7 Stunden (einige Mägen knurrten schon unüberhörbar!) erreichten wir wieder das brüllend-heiße, überfüllte Prag.
Eine schöne Landpartie, und wie schön, dass es im 3. Anlauf diesmal mit dem IAML Congress in Prag geklappt hat; herzlichen Dank an die tschechischen Kolleginnen für die großartige Organisation!
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